Alle Augen waren vor dem Rennwochenende auf dem Autodrom Most und zuletzt auf das erste Rennen am Samstag auf Toprak Razgatlioglu (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) gerichtet. Nach Bulegas dominanten Leistungen zum Saisonauftakt in Phillip Island und zuletzt in Cremona muss er in Most – einer Strecke, die er in der Vergangenheit dominierte – eine gute Leistung zeigen, wenn er Nicolo Bulega (Aruba.it Racing – Ducati) im Kampf um den MOTUL FIM Superbike-Weltmeistertitel einholen will.

Razgatlioglu verdiente sich erneut den Titel „Master of Most“. Der türkische Fahrer zeigte Nervenstärke, um mit dem schnellen Bulega mitzuhalten, der sich den Holeshot sicherte, und später konnte er seinen Rivalen in der starken Bremszone von Kurve 1 ausbremsen und sich an die Spitze setzen. Dadurch konnte er in Runde 5 die Führung vom aktuellen Meisterschaftsführenden zurückerobern und sich von der Konkurrenz absetzen. „El Turco“ kam schließlich mit sechs Sekunden Vorsprung vor Bulega ins Ziel und holte sich seinen 62. WorldSBK-Sieg, womit er nur noch einen Sieg hinter Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) mit 63 Siegen liegt.

Nach seinem ersten Sieg seit dem Tissot Superpole Race in Assen sagte der Fahrer mit der Startnummer 1: „Das war das bisher beste Rennen der Saison. Ich bin sehr glücklich, denn ich habe einen Sieg gebraucht. Seit Portimao hatte ich kein langes Rennen mehr gewonnen, daher bin ich nach so vielen Rennen hier sehr glücklich. Wir verbessern das Motorrad in jeder Session, aber wir brauchen noch mehr, denn morgen stehen noch zwei Rennen an.“

Obwohl das erste Rennen am Samstag viel sonniger und trockener war als die Trainingssitzungen am Freitag, hatten die Fahrer dennoch mit der Traktion zu kämpfen, da die kühlen Streckentemperaturen und der Wind die Bodenhaftung der Motorräder auf der Strecke auf eine harte Probe stellten. Toprak schien davon jedoch unbeeindruckt zu sein, denn er fuhr so präzise wie immer und holte sich seinen fünften Saisonsieg.

Zu den stürmischen Bedingungen in Rennen 1 sagte Razgatlioglu: „Der Start ins Rennen war nicht einfach, weil ich mich erst an die Wetterbedingungen gewöhnen musste. In einer Runde war der Wind sehr stark, dann änderte sich das schnell und in der nächsten Runde war weniger Wind, aber das Motorrad hatte immer noch Probleme beim Bremsen. Nachdem ich mich angepasst hatte, konnte ich ein hohes Tempo halten und wir fuhren viele Runden in den niedrigen 1:31ern. Gegen Ende des Rennens verringerte sich der Abstand etwas, weil wir die Reifen für das nächste Rennen schonen wollten. Die nächsten beiden Rennen sind für uns sehr wichtig; mein Ziel sind zwei Siege. Ich bin dieses Wochenende voll auf meine Aufgabe konzentriert. Das Team ist zufrieden und wir freuen uns auf morgen, auch wenn das Wetter schlecht ist.“

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